Eigentlich ist das eine gute Frage und... sie ist ja noch lange nicht beantwortet. Deshalb krame ich diesen thread mal wieder nach vorne:
Da ich gestern von meinem Arbeitgeber freundlich eingeladen wurde, meinen Tag im EKO. mit ein wenig Arbeit zu verbringen, statt am Fanturnier teilzunehmen, hatte ich in den Bereitschaftszeiten Gelegenheit, so zwischendurch mal in die letzten Spiele der Regionalligen zu schauen.
Also, Braunschweig und Paderborn, Offenbach und Siegen steigen auf... Was, fragte ich mich, was verbindet oder unterscheidet uns von solchen Klubs ?
Zum einen gibt es dort ein sehr potentes und zielstrebiges Management. Leute, die viel vom Fussball verstehen und zum Teil einen guten Namen im deutschen Fussball haben (Dieter Müller OFC, Ralf Loose Spfr. Siegen...)
Zum anderen spielen die lokalen Sponsoren eine nicht unbedeutende Rolle. Da ist schon viel Geld in die Mannschaften investiert worden.
Der dritte, oft genannte Grund für den Aufstieg ist die starke Resonnanz bei den Fans.
Hmmm...
Unser Management versteht eine Menge vom kaufmännischen, wie der Konsolidierungskurs der letzten Jahre bewiesen hat. Über das sportliche Fachwissen und den Blick dafür, ob ein Spieler in eine Mannschaft "passt" oder nicht, darüber wird ja bei uns schon länger trefflich gestritten. Aliaj, Cajo, Tokodi, Cichon, Veilichkov, Simeoni, das sind nur einige Namen, die in diesem Zusammenhang fallen müssen. Der sportliche Niedergang des Vereins, der vor ca. 15 Monaten begann kann, nach meinem Eindruck, nicht alleine der sportlichen Seite zugeschrieben werden! Da hat es, davon bin ich felsenfest überzeugt, auch Fehler im Management, in der Perspektive für die damalige Mannschaft gegeben. Die haben damals das Fussbalspielen nicht plötzlich verlernt!!!
Warum ich das hier und jetzt wieder anschneide? Nun, wir sind, eine Liga tiefer, an einem Punkt angekommen, der dem von vor zwei Jahren sehr ähnlich ist. Wieder wird eine neue Mannschaft zusammengestellt, diesmal sogar noch gründlicher; wieder geht es darum ,einen Neuanfang zu machen und den Verein neu zu positionieren; wieder werden wir Fans und Vereinsmitglieder mit Namen konfrontiert, die zum grössten Teil nur Fragezeichen in unseren Köpfen auslösen. Nach den ereignisreichen und aufregenden Monaten die hinter uns liegen, stelle ich die berechtigte Frage, ob das denn dieses Mal besser funktionieren wird?
Von wem wurden die neuen Spieler ausgesucht?
Welche Persepektiven werden ihnen geboten?
Kann man eine junge, erfolgshungrige Truppe unter einem Trainer zusammenstellen, der eher defensiv als offensiv agiert?
Warum wurde Tieku, von dem es heisst, er würde gerne bleiben, nicht verpflichtet?
Wo bleiben die "Eigengewächse", die sich bei den Amateuren hervorragend geschlagen haben? Oder ist unsere Nachwuchsarbeit doch nicht so gut, wie vermutet und behauptet?
Welches Saisonziel ist definiert worden?
Ist aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt worden? Sind diese Fehler überhaupt erkannt worden?
Hmmmm...
Unser Sponsorenpool auf der Startseite sieht zur Zeit recht "übersichtlich" aus. Das kann ja noch werden, da hoffe ich einfach mal...
Hmmm...
Der RWO und seine Fans, das ist auch so ein spezielles Kapitel.
Als wir in der vorletzten Saison Tabellenführer in Liga zwei waren, sehr lange auf einem Aufstiegsplatz standen, konnte man das nicht in einem erhöhten Zuschauerzuspruch wiederfinden. Es waren im Duchschnitt so um die 6 000 - 7 000 Zuschauer, von denen die Gäste oft genug einen Grossteil mitbrachten. Man kann es sich nun ganz einfach machen und sagen, Oberhausen wäre nun mal keine Sport- und schon garkeine Fussballstadt und damit basta. Ich meine, das wäre ein bischen zu kurz gedacht. Wenn die Fans nicht zum Fussball kommen, muss der Fussball eben zu den Fans gehen. Ich habe, zu Profizeiten stets vergeblich nach einer starken Präsenz des Vereins in der Oberhausener Öffentlichkeit gesucht. Keine grösseren Plakataktionen, keine öffentlichkeitswirksamen Benefizspiele oder vereinsbezogene Werbeauftritte der Mannschaft, keine Bemühungen, den Stadionbesuch für den Nicht-Fan attraktiver zu machen.
Die stärkste Resonnanz hatten, nach meinem Empfinden, die Aktionen, die von den Fans veranstaltet wurden. Weihnachtsmarkt, Flyeraktionen, Stadtfeste etc. Dort gab es den notwendigen Kontakt zwischen Verein (in Gestalt der Fans) und Oberhausener Öffentlichkeit. Es gab viele kleine Gespräche, viel Aufklärung über den Profifussball in OB und viel und erstaunlich positive Resonnanz. Auch hier wurde von Vereinsseite eine grosse Chance vertan und muss sich neu erarbeitet werden!
Zudem hat die Vereinsführung es, nach meinen Beobachtungen versäumt, öffentlich, Nähe zu den aktiven Fans zu demonstrieren. Abstrafaktionen, wie Stadionverbote waren eher zu beobachten, als Aufklärung der Fans und Einbeziehung dieser in die Gesamtverantwortung für den Verein. Pädagogisch und werbewirksam ist das, in Schulnoten ausgedrückt, ein glattes Ungenügend. Wenn die Fangemeinde schon so klein ist, wie bei uns, sollte sie zumindest besser gepflegt, die Fans mehr einbezogen und deutlicher gewürdigt werden. Sowas schafft Identifikation und bringt Sympathiepunkte in der Öffentlichkeit.
Falls jemand nicht genau weiss, worauf ich anspiele:
Wer von den Vereinsverantwortlichen, ausser Jörn Andersen, hat sich zum Beispiel jemals auf einem der Fanclubturniere in der Soccerworld sehen lassen? War der Weg zu weit, die Zeit unpassend oder etwa die Nähe zum "Pöbel" unerwünscht?
Wer von den Vereinsverantwortlichen hat jemals bei einem Auswärtsspiel in unserer Fankurve gestanden, sei es nur für eine Halbzeit? War es gerade ein zu schlechtes Wetter, war die Zeit ungünstig oder gab es gar Befürchtungen um die eigene Sicherheit? Schade, denn nach so einer Aktion würde mancher unserer "Oberen" die Klagen der Auswärtsfans besser verstehen und die eigene Sichtweise über die RWO-Fans überdenken!!!
Ich könnte diese Reihe fortsetzen, aber über dieses Kapitel sollte sich die Vereinsführung ihre eigenen Gedanken machen und, zum Wohle des Vereins, diese Defizite ganz schnell beseitigen.
Ich sehe nun also schon sehr viel deutlicher, was uns von Offenbach, Braunschweig, Paderborn oder Siegen unterscheidet. Ich hoffe, ich bleibe nicht der einzige, der diese Unterschiede erkennt und daraus die richtigen Konsequenzen zieht.
Was uns alle verbindet ist die Zugehörigkeit zum RWO in guten, wie in schlechten Zeiten. Was uns zukünftig ebenso verbinden sollte wäre die Einsicht darin, dass wir zusammen gehören und gemeinsam etwas für eine bessere Zukunft des Vereins tun wollen und müssen!
Ich denke, die organisierten Fans sind schon lange dazu bereit, vielleicht öffnet ja die Regionalliga eine Tür, durch welche die Vereinsführung wieder näher an die Fans und die Oberhausener allgemein heranrückt.
Was mich persönlich angeht werde ich mich bemühen, meinen Teil dazu beizutragen.
MfG
KaTo
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »KaTo« (5. Juni 2005, 11:16)